Raymond van Barneveld bezwingt Micheal
van Gerwen im Finale der PDC Premier League Darts mit einem satten 10
– 6! Nachdem er zuvor im Halbfinale seinen ersten Preier League
Sieg gegen The Power einfuhr und zum ersten Mal überhaupt in das Finale einzog, war Barney er auch dort von "Mighty" Mike nicht
zu stoppen. Die Darts des Siegers findet ihr hier, seine Flights hier
(Propaganda).
Das Match begann furios: Gleich im erste Leg startete "Mighty" Mike mit 7 perfekten Darts und sicherte sich damit direkt das 1-0. Van Barneveld ließ sich davon aber nicht beeindrucken und glich im nächsten Lag mit eigenem Anwurf zum 1-1 aus. Im 3. Leg ließ van Gerwen merklich nach, was van Barneveld das erste Break der Partie auf der D4 erlaubte und auch im 4. Leg spielte Barney groß auf: Mit einer wohl temperierten 180 zu beginn und einer starken Performance auf die Doppel sicherte er sich das 3-1.
Diesen Vorsprung gab er auch bis zur Halbzeitpause nach dem 8. Leg nicht mehr ab. Van Gerwen spielte nicht schlecht, es gelang ihm aber dennoch nicht, dem sicheren van Barneveld zwei Legs in Folge abzunehmen, sodass die Spieler sich mit einem 5-3 für Barney in die Werbung verabschiedeten.
Zu diesem Zeitpunkt glaubte noch niemand an einen Triumph des Altmeisters aus Den Haag. Elmar Paulke fragte skeptisch: "Kann Barney das durchhalten? Van Gerwen hat immer wieder gezeigt, dass er gerade am Ende richtig aufdrehen kann!" (Sport1 Übertragung). Und er schien zunächst recht zu behalten. Denn van Gerwen kam stark aus der Pause zurück, brachte das 9. Leg mit eigenem Anwurf nach Hause und breakte im 10. Leg zum 5-5 Ausgleich.
Danach spielte aber nur noch Barney. Ob aufgrund seiner Erfahrung oder der Tagesform, wo genau sein Vorteil lag, wusste er wahrscheinlich selber nicht, er blieb im Tollhaus 02-Arena gelassen und relaxed und sicherte sich mit seiner gewohnt ruhigen Spielweise die nächste 3! Legs gegen einen van Gerwen, der seinen Rhythmus verloren zu haben schien. Damit stand es 8-5 und van Barneveld war nur noch 2 Legs von seinem ersten Premier League Titel und 150.000 Pfund Preisgeld entfernt.
Nach jeweils einem weiteren Leggewinn stand es 9-6 und Barney begann das 16. Leg wieder einmal mit einer wunderschön locker geworfenen 180 und stellte sich ohne Druck von van Gerwen am Ende Tops. Der erste Matchdart ging weit über die D20 hinaus, der zweite Matchdart traf mitten in die S20 (Elmar Paulke: "Oh, der war weit weg!"). Mit dem dritten Matchdart auf die D10 machte van Barneveld dann aber alles klar und sicherte sich seinen ersten Premier League Titel, 150.000 Pfund Preisgeld und, nicht zuletzt, den Jubel der Fans.
Fazit und Ausblick:
Für van Gerwen scheint die Formkurve nach unten zu zeigen. Er beschwerte sich im Laufe der Saison ein ums andere Mal, dass seine Gegner ihn nicht ausreichend fordern würden und er so nicht an sein bestes Spiel herankomme. Daraus spricht entweder Langeweile oder Selbstüberschätzung und eines der beiden steht Mighty Mike momentan offenbar im Weg.
Van Barneveld konnte hingegen nicht nur seine starke Leistung innerhalb der Saison bestätigen, er wuchs noch darüber hinaus: Erstmals bezwang er "The Power" in einem Premier League Match und zog damit erstmals in das Finale ein. Wie positiv er sich dort präsentierte, ist oben nachzulesen. Über die Gründe für Barneys ansteigende Form (er war nur dank einer Wildecard überhaupt an der PLD beteiligt) lässt sich spekulieren. Aber zumindest dem Anschein nach, trägt seine Depressionstherapie auch Früchte im Bezug auf seine sportliche Leistungsfähigkeit.
Wie stark Barney wirklich ist und ob van Gerwen aus seinem Leistungsloch hinaus findet, das werden die nächsten Wochen zeigen.