Freitag, 23. Mai 2014

Premier League Darts Finale 2014: Rückblick und Zusammenfassung

Raymond van Barneveld bezwingt Micheal van Gerwen im Finale der PDC Premier League Darts mit einem satten 10 – 6! Nachdem er zuvor im Halbfinale seinen ersten Preier League Sieg gegen The Power einfuhr und zum ersten Mal überhaupt in das Finale einzog, war Barney er auch dort von "Mighty" Mike nicht zu stoppen. Die Darts des Siegers findet ihr hier, seine Flights hier(Propaganda).

Das Match begann furios: Gleich im erste Leg startete "Mighty" Mike mit 7 perfekten Darts und sicherte sich damit direkt das 1-0. Van Barneveld ließ sich davon aber nicht beeindrucken und glich im nächsten Lag mit eigenem Anwurf zum 1-1 aus. Im 3. Leg ließ van Gerwen merklich nach, was van Barneveld das erste Break der Partie auf der D4 erlaubte und auch im 4. Leg spielte Barney groß auf: Mit einer wohl temperierten 180 zu beginn und einer starken Performance auf die Doppel sicherte er sich das 3-1. 

Diesen Vorsprung gab er auch bis zur Halbzeitpause nach dem 8. Leg nicht mehr ab. Van Gerwen spielte nicht schlecht, es gelang ihm aber dennoch nicht, dem sicheren van Barneveld zwei Legs in Folge abzunehmen, sodass die Spieler sich mit einem 5-3 für Barney in die Werbung verabschiedeten. 

Zu diesem Zeitpunkt glaubte noch niemand an einen Triumph des Altmeisters aus Den Haag. Elmar Paulke fragte skeptisch: "Kann Barney das durchhalten? Van Gerwen hat immer wieder gezeigt, dass er gerade am Ende richtig aufdrehen kann!" (Sport1 Übertragung). Und er schien zunächst recht zu behalten. Denn van Gerwen kam stark aus der Pause zurück, brachte das 9. Leg mit eigenem Anwurf nach Hause und breakte im 10. Leg zum 5-5 Ausgleich. 

Danach spielte aber nur noch Barney. Ob aufgrund seiner Erfahrung oder der Tagesform, wo genau sein Vorteil lag, wusste er wahrscheinlich selber nicht, er blieb im Tollhaus 02-Arena gelassen und relaxed und sicherte sich mit seiner gewohnt ruhigen Spielweise die nächste 3! Legs gegen einen van Gerwen, der seinen Rhythmus verloren zu haben schien. Damit stand es 8-5 und van Barneveld war nur noch 2 Legs von seinem ersten Premier League Titel und 150.000 Pfund Preisgeld entfernt. 

Nach jeweils einem weiteren Leggewinn stand es 9-6 und Barney begann das 16. Leg wieder einmal mit einer wunderschön locker geworfenen 180 und stellte sich ohne Druck von van Gerwen am Ende Tops. Der erste Matchdart ging weit über die D20 hinaus, der zweite Matchdart traf mitten in die S20 (Elmar Paulke: "Oh, der war weit weg!"). Mit dem dritten Matchdart auf die D10 machte van Barneveld dann aber alles klar und sicherte sich seinen ersten Premier League Titel, 150.000 Pfund Preisgeld und, nicht zuletzt, den Jubel der Fans. 

Fazit und Ausblick:

Für van Gerwen scheint die Formkurve nach unten zu zeigen. Er beschwerte sich im Laufe der Saison ein ums andere Mal, dass seine Gegner ihn nicht ausreichend fordern würden und er so nicht an sein bestes Spiel herankomme. Daraus spricht entweder Langeweile oder Selbstüberschätzung und eines der beiden steht Mighty Mike momentan offenbar im Weg. 
Van Barneveld konnte hingegen nicht nur seine starke Leistung innerhalb der Saison bestätigen, er wuchs noch darüber hinaus: Erstmals bezwang er "The Power" in einem Premier League Match und zog damit erstmals in das Finale ein. Wie positiv er sich dort präsentierte, ist oben nachzulesen. Über die Gründe für Barneys ansteigende Form (er war nur dank einer Wildecard überhaupt an der PLD beteiligt) lässt sich spekulieren. Aber zumindest dem Anschein nach, trägt seine Depressionstherapie auch Früchte im Bezug auf seine sportliche Leistungsfähigkeit. 
Wie stark Barney wirklich ist und ob van Gerwen aus seinem Leistungsloch hinaus findet, das werden die nächsten Wochen zeigen.  

   

Mittwoch, 21. Mai 2014

Check-out Tabelle und Finish-Gedanken

Für alle Spielvarianten mit Double-Out ist das Check-Out der wohl wichtigste Teil eines Legs, getreu dem Motto: "Tripple is funny, double makes the money!". Damit sich beim Check-Out niemand mehr verrechnen oder herausreden kann, falls er völlig daneben wirft, habe ich im Folgenden eine Check-Out-Tabelle (von 170 bis 50, danach sollte jeder klar kommen oder mit dem Dartspiel aufhören = ) gepostet. Natürlich sind das nur die `offiziellen´ Check-Out-Wege, viele Zahlen lassen sich durch verschiedene Wege auschecken und es wird immer der kürzest mögliche Weg angegeben: Ist ein Zwei-Dart-Finish möglich, dann steht es so in der Tabelle.
All denjenigen, die eine mobile Tabelle für unterwegs suchen, sei die Check-Out-App für das Smartphone ans Herz gelegt.

Ich denke, die Tabelle erklärt sich dem geneigten Darter von alleine. Wem sie Rätsel aufgibt, der lese die Legende weiter unten! Dort wird dann auch erklärt, was es mit den unterschiedlichen Farben auf sich hat. Die Darstellung ist noch nicht völlig ausgereift, wird aber verbessert. Sobald ich herausgefunden habe wie.  


Legende: T = Triple; S = Single; BE = Bullseye; SB = Single Bull


Zu den unterschiedlichen Schriftfarben

Die roten Felder enthalten (wer es noch nicht gemerkt hat) die Zahlen unter 170 (höchst mögliches Finish!), von denen aus kein Finish mit 3 Darts möglich ist.

Die blauen Felder markieren Wege, die so für gewöhnlich angegeben werden, die ich persönlich aber anders spiele. Und zwar spiele ich diese Finishes allesamt mit 2 Mal T20 zu beginn (falls es denn gelingt) und nicht T20 und mit dem zweiten Dart ein anderes Triple. Das hat den einfachen Grund, dass ich bei einem Wechsel auf ein anderes Triple Segment weniger häufig treffe oder zumindest das Gefühl habe weniger häufig zu treffen, als wenn ich auf der T20 bleibe.
Natürlich hat das zur Folge, dass ich mit dem abschließenden Dart dann auf ein ungewohntes Doppel werfen muss, aber besser auf ein ungewohntes Doppel zielen, als überhaupt keine Möglichkeit zu haben mit dem letzten Dart das Leg zu gewinnen. Zum Beispiel steht für mich am Ende eines 150 Finishes die 30, also die D15, statt der D 18, die mit dem in der Tabelle angegebenen Weg erreicht wird. Der aufmerksame Dart-Zuschauer wird bemerkt haben, dass viele Dartpros, vor allem in Drucksituationen, die 150 so spielt wie ich und nicht wie angegeben. Das heißt weder, dass ich die spielerischen Möglichkeiten hätte, um Dartpro zu werden, noch möchte ich damit sagen, dass dies der einzig richtige Weg ist.

Die grünen Felder markieren letztendlich die Wege, die oftmals anders angegeben werden, für die ich persönlich aber aus guten Gründen keine Alternative sehe. Ich werde in einem gesonderten Post noch darauf eingehen, warum ich das so sehe.

Bis dahin!






Premierleague Finale 2014: Ausblick

Die Premier League Darts findet nach 15 spannenden Spieltagen im Saisonfinale am 22.05. ihren Höhepunkt. Nur die besten und konstantesten Spieler haben den Einzug erreicht und dürfen sich in der O2 Arena in London um das Siegerpreisgeld in Höhe von 150.000 (in Worten: Einhundertfünfzigtausend!) Pfund streiten. Spannende Matches und, wie immer, ein Riesenspektakel!

Die Spieler

Von den 10 Startern, die sich Anfang Februar auf die lange Reise durch Großbritanniens Premier Leaugue Spielstätten machten, sind nur noch 4 übrig geblieben:
An der Spitze der Tabelle steht nach dem letzten Spieltag (welch Wunder!) unser altbekannter Meister-Propper-Clon "Mighty" Micheal Van Gerwen (24 Punkten). Mit einem Abstand von 4 Punkten, also mit 2 Siegen weniger, folgt an zweiter Position Raymond Van Barneveld (20 Punkte), der bereits am vierten Spieltag den erstplatzierten Van Gerwen ärgern konnte (7-5 für Ray). Drittplatzierter und damit Halbfinalgegner von Raymond ist Phil "The Power" Taylor, der punktgleich mit dem Viertplatzierten Schotten Gary Anderson am letzten Spieltag erst seine Finalteilnahme sichern konnte.
Auf der Strecke blieb der farbenfrohe Schotte Peter Wright, der bis zum 7. Spieltag ungeschlagen seinen Weg ging und damit als die Entdeckung des Jahres und potenzieller Titelanwärter galt. Seit der Niederlage gegen Van Gerwen am 8. Spieltag konnte Wright allerdings nur noch 2 Siege einfahren, zu wenig für eine Finalteilnahme.

Die Matches

In den Halbfinalen stehen sich Nummer 1 und 4 (Van Gerwen vs. Anderson) und Nummer 2 und 3 (Van Barneveld vs. Taylor) gegenüber. Der Spielmodus ist jeweils  "Best of 15 Legs" (für Noobs: 501, double-out).

Vor allem das Match Van Barneveld - Taylor verspricht höchst interessant zu werden. Nicht nur, weil sich hier die beiden Aushängeschilder der beiden größten Dartnationen gegenüberstehen: In 10 Jahren Premier League Darts konnte Van Barneveld noch keinen einzigen Sieg gegen Taylor einfahren und spätestens seit ihrem Wortgefecht im Halbfinale der WM 12/13 liegt ohnehin immer eine gewisse Brisanz in den Partien der beiden. Zudem scheint Taylor langsam wieder an sein altes Niveau anknüpfen zu können, auch wenn sein Spiel noch leichte Schwächen aufweist, wie am letzten Spieltag gegen Robert Thornton (7-5 für Taylor) zu sehen war.
Ich tippe aufgrund der langen Vorgeschichte und Taylors ansteigender Form auf ein 8-6 für Taylor nach Aufholjagd.

Im zweiten Halbfinale stehen sich Micheal Van Gerwen und Gary Anderson gegenüber. Auch dieses Match hat durchaus das Potenzial zu einem Highlight der Dart-Geschichte zu avancieren. Denn beide sind als Powerscorer bekannt, auch wenn sie in dieser Saison was die 180er betrifft nicht zur Spitzengruppe gehören (Van Gerwen: 54, Anderson 50), die mit 69 180ern von Robert Thornton angeführt wird. Für Anderson ist diese Premier League Saison das erste wirklich Highlight seit seiner Teilnahme am WM-Finale 2011, nach dem er persönliche Probleme überwinden musste, die sich sichtbar negativ auf sein Spiel auswirkten. Er scheint was seine Scores betrifft nicht mehr ganz so stark zu sein, dafür ist er auf die Doppel um einiges konstanter geworden. Nichtsdestotrotz wäre ein Sieg Andersons eine riesige Überraschung. Sollte Van Gerwen sein Spiel auch nur halbwegs durchbringen, dann hat Anderson wohl kaum eine Chance.
Ich tippe auf ein klares 8-3 für Van Barneveld!

Für alle die es nicht wissen: Das Finale der Premier League Darts wird am 22.05. ab 22:15 auf Sport1 übertragen.